Der Ahkis

Ich muss Ihnen etwas gestehen: Ich liebe Märchen. Und schon haben wir den Salat. Sie denken jetzt vielleicht: "Fein, er mag Märchen." Aber das ist nicht das, was ich meine. Es ist ganz anders: Ich LIEBE Märchen! Alles begann mit den frei erfundenen Märchen, die mir mein Vater in alter Familientradition vor dem Einschlafen erzählte. In ihnen musste sein Held gegen Riesen und Bösewichte kämpfen, um die wunderschöne Prinzessin zu befreien. Später kamen die schaurigen Gutenachtgeschichten meiner Großmutter hinzu. Sagen aus alten heidnischen Zeiten, von Irrlichtern über dunklem Moor, nach denen mein Bruder und ich uns nur noch gemeinsam durch die finstere Küche zum Badezimmer trauten. Mit 12 Jahren besuchte ich mit Begeisterung einen Literaturclub meiner Heimat. Ich wollte meiner Herkunft um jeden Preis entfliehen, und das gelang mir, indem ich mich wegträumte. In einer mal goldenen, mal dystopischen Zukunft kämpften meine Charaktere für eine bessere Welt. Ich brachte meine Gedanken immer öfter auf Papier, und mit 13 wurde eine meiner Kurzgeschichten bei einer landesweiten Fantasy & Sci‑Fi‑Convention ausgezeichnet. Doch dann holte mich das Leben ein. Nach dem Schulabschluss verließ ich meine Heimat, drehte Filme und schrieb Gedichte, blieb aber jahrelang der Märchenwelt fern. Viele Jahre später wurde ich selbst Vater. Ich schenkte meinem Sohn das Beste, was ich ihm geben konnte: meine Liebe und meine Leidenschaft für Märchen. Seit seinem dritten Lebensjahr erzählte ich ihm Abenteuergeschichten, in denen er selbst zum Helden wurde. Die Stimmen aus der Familientradition hielten die Tür zur Märchenwelt offen. So schufen wir mit viel Fantasie unsere eigene Zauberwelt und bauten sie Abend für Abend gemeinsam aus. Es entstand eine Welt, in der das Gute siegt, Tugend und Treue belohnt werden und in der man sich durch Magie und Mut statt durch Gewalt beweisen muss. Ich ging behutsam damit um. Ich wollte ihm nur unterhaltsame Abenteuer und gewaltfreie Spannung bieten. Keine Monster in blutigen Details, kein Blut – nur Fantasie, reine Fantasie. Mein Sohn und ich glauben, dass unsere Welt Bathan jetzt bereit ist, auch andere junge Leser in die mitreißenden Abenteuer der "Clean Fantasy" zu entführen. So entstand die Ahkis‑Trilogie, inspiriert von den Volksmärchen meiner Eltern und Großeltern, geboren aus den Geschichten meines Vaters, meines Sohnes – und aus meiner Liebe.